Mittwoch, Dezember 21, 2005

Man höre und staune, welch wunderbare, wünschenswerte Stimmung durch den eifrigen Einzelhändler an das durch Kerzen und warme Herzen erhellte Wesen des noch eifrigeren Konsumenten weitergegeben wird! Denn der Kunde, angeregt vom suggerierenden Duft der Wohlstandsgesellschaft, aufgestachelt vom flinken Wort der Werbung, gibt schon seit langem das Geld aus, welches er nach Wochen von Konsumverzicht angespart, um angeregt und aufgestachelt das zu erwerben, was er 'schon immer' haben musste und es ihm gar unerklärlich schien, wie er sein Leben fristen konnte, ohne dieses unabdingbar wichtige Ding sein Eigen nennen zu können.

Anders erzählt:
Genau das, was wir anscheinend schon immer benutzen und besitzen wollten, aber keine Möglichkeit hatten, die Vorzüge zu nutzen, da dieses 'Ding' [genannt 'Ding', stellvertreten für alle Gerätschaften, Maschinen. Aber auch Aktionen, Maßnahmen und Beschäftigungen (->Arbeit)] nicht erfunden oder in unserem Kulturkreis nicht weiter verbreitet war, wird uns in einem sinnesberauschenden Schwall von Musiken, Bildern und Gerüchen in das Wunschdenken gehämmert, dass wir, als die zu beraubende Gruppe mit Kapital, es haben müssen. Unter keinen Umständen dürfen und können wir es nicht besitzen. Sonst sind wir wertlose Menschen, ja, nahezu 'Unmenschen'.

Frohes Konsumfest.