Freitag, Januar 26, 2007

4. Freundschaft und Liebschaft unterliegen den Trieben und sind somit Zweckbindungen.

4.1 Eine Freundschaft dient zum Selbstschutz und zur Befriedigung der Emotionalität.

4.1.1 Eine Freundschaft schützt uns vor Störungen und Attacken von Außen, auf emotionaler sowie auf physischer sowie auf finanzieller usw. Ebene.

4.1.2 Eine Freundschaft bedingt gegenseitigen, gleichwertigen Nutzen. Sonst wäre eine Freundschaft nicht eine Freundschaft.

4.1.2.1 So kann es z.B. keine Freundschaft geben, in der der eine den anderen als Freund, der als Freund Bezeichnete den Bezeichnenden jedoch nicht als Freund wahrnimmt.

4.1.2.2 Freundschaften implizieren an Nutzen den Schutz vor Attacken gegen uns sowie zur Entlastung und Erleichterung von Eindrücken auf uns, mit denen wir allein zwar fertig werden, jedoch durch Freunde auf eine leichtere Art und Weise (Prinzip des Wegs des geringsten Widerstands).

4.1.2.2.1 Ein Tagebuch ist insofern ein Freundesersatz, wenn es nur den

einen, emotionalen Faktor einer Freundschaft erfüllen soll. Ebenso ist

ein Tagebuch ein Abbild von uns, was dazu führt, dass es alle inneren Konflikte lösen können muss.

4.1.2.2.2 Freunde sind Katalysatoren bei unserer Verarbeitung von emotionalen Problemen.

4.2 Liebschaften sind eine veränderte Form der Freundschaft.

4.2.1 Bei Freundschaften fehlt das sexuelle Verlangen, bei Liebschaften fehlt die körperliche Distanz.

4.2.2 Liebschaften sind, ebenso wie Freundschaften, notwendig und nicht vertrauenswürdig, wie oben erörtert.

4.3 Der Mensch liebt, um sich zu binden.

4.3.1 Er bindet sich, um einen festen Sexualpartner zu haben. Bei diesem festen Partner kann er sich sicher sein, wieder seinem Sexualtrieb nachgehen zu können, ohne dafür arbeiten oder suchen zu müssen. (Prinzip des Weges des geringsten Widerstandes)

4.3.2 Der Mensch sucht seinen Partner nach dem Äußeren und nach Fakten aus, denn die Verbreitung der Gene ist das Anliegen des Sexualtriebes.

4.3.3 Da Schönheit und Reichtum (ergibt sich aus guten Genen [entweder Schönheit und somit Gunst von Machthabenden oder Intelligenz und somit trickreiche Erarbeitung von Status, Reichtum und Macht]) ein Zeichen von guten Genen sind, gibt es so etwas wie Sex-Appeal. Die Geschichte zeigt, dass diese beiden Merkmale einander abhängig sind. Im Mittelalter war es ein Schönheitsideal, dick zu sein als Zeichen von Reichtum. Heute ist es wichtig, reich zu sein um schöne (symmetrisch aussehende) und somit gute Gene besitzende Menschen anzulocken.

4.3.4 Der Schutz vor Krankheiten bringt uns zur Monogamie.

4.4 Jeder Freund und jeder Geliebte ist ersetzbar.

4.4.1 Jeder Freund oder Geliebte ist von uns durch eine Reihe von nicht beeinflussbaren Zufällen oder der Willkür von Macht habenden Personen kennen gelernt worden.

4.4.1.1 Ein nicht beeinflussbarer Zufall meint Ereignisse aus der Natur oder Unfälle, wie zum Beispiel ein Autounfall oder ein Unwetter.

4.4.1.2 Willkür Macht habender Personen bezieht sich auf Menschen, die entscheiden, mit welchen Menschen wir in Kontakt kommen. Schulleiter, die die Schüler in Klassen verteilen oder sogar auf die Schule nehmen oder nicht, Arbeitgeber die einen Menschen anstellen oder nicht usw.

4.4.2 Daraus ergibt sich, dass kein Freund oder Geliebte für uns vorbestimmt ist und dass ein Mensch nicht weiß, wiederum bedingt durch Zufälle, wen, aber doch, dass er neue Freunde oder Geliebte finden kann.

4.4.2.1 Sollte ein Suizid auf eine Liebesenttäuschung folgen, so ist dieser eine irrationale, überstiegen-extreme Reaktion auf die Kränkung des Sexualtriebes und keineswegs eine Folge von bewusstem Handeln. Sachlich betrachtet ist der Suizid eine irrationale Handlung auf einen Hormoncocktail im Gehirn, die Liebe wird zum Tode.

1 Comments:

Blogger Cobalt said...

Hi,
wow, ich habe noch nie einen so erschreckend rationalen Text gelesen. Einem stimme ich jedoch nicht ganz zu: Es kommt rüber, als wolltest du ernsthaft behaupten: Liebe = Freundschaft + Sex. Ich glaube, dass Liebe noch weitaus mehr ist. Ich kann mit meinem besten Freund schlafen, ohne mich zu verlieben. Davon bin ich überzeugt.
Aber ansonsten sehr gut dargestellt! ich les mal weiter und bin gespannt, was du durch einen solchen Text verarbeitest.
Viele Grüße, Liselotte

9:05 PM  

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