Wie ein alltägliches Tagebuch gepflegt werden will, so sollte auch das eigene Wissen gepflegt und auf dem aktuellsten Stand gehalten werden, um, und da sollte jeder pingelig, peinlich genau und akkurat sein, nicht dort anknüpfen zu müssen, wo man aufgehört hat, was womöglich wieder um einige aktuelle Einträge zurückgelegen hätte und auch nicht von diesen auf den nächsten Moment nachgeholt werden könne. Unter den Ausdruck "Wissen" fällt natürlich zum Leidwesen aller Schüler auch Hausaufgaben und Lernen. Doch das gehört zu unserem jahrundertelang Entwickelten Schulsystem, was uns, dem großen weißen Mann, ja die Vormachtstellung in der Welt bescherte.

Mit einem Lied auf den Lippen aufwachen, mit einem Bild vor dem geistigen Auge einschlafen. So endet bzw. beginnt ein guter Tag in meinen Augen. Heute war nicht so ein Tag. Zum einen weil ich nicht weiß, ob ich jetzt gleich ein schönes Bildnis vor mir projiziere, was für mich auch immer gleichzeitig ein Zeichen ist, ob ich an diesem Tage Schönes oder weniger Schönes erlebte. Eine Reflektion meines Unterbewusstseins, so denke ich. Eine Auffrischung meiner Erinnerung ist es. Deprimierend.

Dass aus einem weniger Bekannten ein Bekannter wird, ist selten, da, und da will ich auch nicht lügen, dass ich mir das als kleiner Mann nicht schön sehnlichst zu wünschen pflegte, einer zu werden, es unter der Masse von Menschen immer solche gab, die dazu bestimmt waren, berühmt und reich und angesehen und Vorbilder zu werden, wenn sie es nicht von Geburt an waren, denn sowas soll ja in der heutigen massenmedienfanatischen Gesellschaft auch vorkommen, obschon sie nichts geleistet hatten, was man ihnen allerdings nicht zwingend zum Vorwurf machen sollte, weil, wie ich persönlich finde, sie zum heutigen, westlichen Gesellschaftsbild dazugehören.

Wer kann denn schon den Bekannten zum Vorwurf machen, sie seien unfähig, dumm und einfach unverdient in dieser Position? Was wären wir denn ohne unsere kulturellen Leitbilder, Synonyme der Unterhaltung und der Weisheit aus dem Fernsehen? Vielleicht wären wir zivilisiert, vielleicht wären wir stärker daran beteiligt, zu kommunizieren. Aber gäbe es dann nicht auch in unseren Konversationen einige, vielleicht besonders Alberne, Hübsche und Intelligente, die sich durch Taten, Bilder und Worte hervortäten und die meisten anderen in den Schatten stellten?

Egal wie wir es handhaben, es wird immer Bekannte und weniger Bekannte geben.

Nun, dass war mein vorerst erster Eintrag in diesem derzeit so angesagten blogg, Weiteres folgt derweilen.